Bei Korrosionsschutzarbeiten an der Stauanlage Punt dal Gall im September 2016 ereignete sich ein Zwischenfall, bei welchem PCB-belastetes Strahlgut in den Spöl gelangte und sich im Gewässerlauf ausbreitete. Der betroffene Flussabschnitt liegt teilweise im Schweizerischen Nationalpark und hat eine Länge von mehreren Kilometern. Das Amt für Natur und Umwelt (ANU) des Kantons Graubünden löste rasch erste Untersuchungen zur Erhebung des Schadensausmasses aus und rief eine interdisziplinäre Taskforce ins Leben. Zudem wurden erste Sofortmassnahmen (Tosbeckenreinigung) sowie kleinmassstäbliche Testsanierungen durchgeführt. Der Fall entwickelte sich aufgrund der hohen Komplexität zu einem medienwirksamen Politikum. Ecosens hat die Kraftwerkbetreiberin EKW naturwissenschaftlich und umweltjuristisch beraten, nahm an den Verhandlungen am runden Tisch teil und erarbeitete einen Entwurf für das Sanierungsprojekt. Aufgrund unterschiedlicher Ansichten in Bezug auf Sanierungsziel und Sanierungsperimeter wurde aktuell noch nicht mit den Sanierungsmassnahmen begonnen.
Auswertung und Beurteilung der Untersuchungen der Taskforce, umwelttechnische und -rechtliche Beratung des Kraftwerkeigentümers in den Phasen «Taskforce» (2017 – 2019) und Runder Tisch (2019 – 2020)
Teilnahme an Verhandlungen «Runder Tisch» mit dem Amt für Natur und Umwelt (ANU) und dem Schweizerischen Nationalpark (SNP) bezüglich erforderliche Sanierungsmassnahmen
Auswertungen Variantenstudien und Testsanierungen, Evaluation von Sanierungsziel und -perimeter, Ausmass- und Kostenschätzungen für verschiedene Sanierungsvarianten
Begehung des 3 km langen Flussabschnitts und Beurteilung von Wirksamkeit, Machbarkeit und Verhältnismässigkeit der geforderten Sanierungsmassnahmen
Erarbeitung Konzept für Teildekontamination der belasteten Feinsedimente, Verfassen eines Sanierungsprojekts (Entwurf)
Herausforderungen
Sehr hohe Komplexität der Belastungssituation im dynamischen System eines Gebirgsflusses, mit beschränkter Datenbasis über die Schadstoffverteilung
PCB sind eine sehr toxische und persistente Schadstoffgruppe
Generell erschwerte Zugänglichkeit und zusätzlich Lage im Schweizerischen Nationalpark führt zu starken Einschränkungen für bauliche und logistische Massnahmen
Hohe politische Bedeutung bis auf Bundesebene, zeitweise hohe mediale Bedeutung und Wirkung (Fernsehen, Zeitungen)
Juristisch anspruchsvolle Fragestellungen ohne Präjudizien (anwendbares Recht, Verfahren, Verursacher/Verhaltensstörer, Verhältnismässigkeit, etc.
Unsere Lösungen
Gesamtheitliche, d. h. naturwissenschaftliche und umweltrechtliche Beratung des Auftraggebers
Beschaffung, Auswertung und Beurteilung von wissenschaftlichen Daten, Identifikation von Informationslücken und Abschätzung der damit verbundenen Unsicherheiten und Risiken, integrale / gesamtheitliche Abwägung von Projektchancen und -risiken
Verhandlungsstärke durch fundiertes Fachwissen und langjährige Projekterfahrung, faktenbasierte Argumentation und direkten Austausch mit allen Beteiligten (ANU, SNP, Behörden, etc.)
Ansprechperson
Lorenz Lehmann
Partner, Ressortleiter Umwelt- und Klimarecht, Präsident des Verwaltungsrats
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